Flexitarisch, Vegetarisch, Vegan – wichtige Unterschiede

Published On: 6. September 2020Categories: Ernährungstipps, BlogTags: , , , , , , , , 719 words3.7 min read

Ich werde häufig gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen einem veganen, vegetarischen und flexitarischen Ernährungstil ist und worauf es ankommt. Jeder dieser drei Ernährungsrichtungen hat seine Berechtigung und gleich vorweg, ich spreche mich hier weder für eine Empfehlung aus, noch bewerte ich eine dieser drei Formen als die am besten geeignetste Ernährung. Das müsst ihr für euch selber herausfinden. Aus meiner Sicht ist es ganz stark von den jeweiligen Vorlieben und der Lebensphilosophie, sowie euren Beweggründen abhängig.

Nachdem ich alle 3 Ernährungsformen eine Zeit lang praktiziert habe, kann ich euch aus Erfahrung die Unterschiede an die Hand geben und Tipps, worauf ihr achten solltet.


Vegan

Veganer verzichten vollkommen auf tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier. Darüber hinaus werden auch Produkte gemieden, die von Tieren gewonnen werden – wie beispielweise Honig. Der Beweggrund ist in den häufigsten Fällen die Vermeidung von Tierleid und geht oft über die Ernährung hinaus in andere Bereiche über, wie beispielsweise Kleidung, Kosmetikartikel und vieles mehr. Was die vegane Ernährungsweise betrifft, solltet ihr euch im Vorfeld wirklich gut informieren und idealerweise den Umstieg über eine vegetarische Ernährungsform machen, um den Körper langsam an das in Zukunft übermäßige Angebot an Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Samen und Nüsse zu gewöhnen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf pflanzlichen Proteinquellen, wie beispielsweise Sojabohnen, als Ersatz zu tierischem Protein. Davon braucht der Körper viel, um Defizite vorzubeugen. Dennoch ist es in der Regel schwer, eine bedarfsdeckende Versorgung zu schaffen und ich empfehle daher kritische Nährstoffe, wie zum Beispiel Eisen, Zink, Vitamin B12 und B2 zu supplementieren. Ihr seht schon, die vegane Ernährungsform setzt ein bisschen Wissen voraus, sodass euer Körper auch langfristig davon profitieren kann. Aber keine Angst, nichts was ihr euch nicht aneignen könntet.


Vegetarisch

Vegetarier ernähren sich neben pflanzlichen Lebensmitteln von Milchprodukten und Eiern, verzichten allerdings auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Es gibt neben den eben beschriebenen Ovo-Lacto-Vegetariern auch reine Lacto-Vegetarier, die Eier weglassen, oder Ovo-Vegetarier, die stattdessen Milchprodukte meiden. Vegetarier nennen sehr häufig als Entscheidungsgrund für diese Ernährungsform den gesundheitlichen Vorteil eben dieser, verglichen zur Mischkost oder auch Geschmacksvorlieben oder – abneigungen. Vielen Vegetariern schmeckt schlichtweg kein Fleisch. Selbstverständlich wird es auch Etliche geben, die den Tieren zu Liebe auf Fleisch verzichten. Wenn ihr innerhalb der vegetarischen Produktpalette auf Vielfalt und Ausgewogenheit achtet, gibt es keinerlei Bedenken. Im Gegenteil, zahlreiche Studien zeigen, dass eine ausgewogene, vegetarische Ernährung zu einer besseren Gesundheit und höheren Lebenserwartung betragen kann verglichen zu einer Mischkost. Also – worauf wartet ihr noch?!


Flexitarisch

Flexitarier können selbstständig entscheiden, wann sie sich vegan, vegetarisch oder von Fleisch und Fisch ernähren möchten. Es gibt keine Verbote, es gibt allerdings ein paar Bedingungen: Und zwar sollte der Hauptanteil der Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs sein – also ungefähr 80%. Produkte tierischer Herkunft dürfen ab und zu in den Speiseplan mit einfließen. Allerdings mit hoher Qualität und so klimaschonend wie möglich – was bedeutet von regionaler Herkunft und idealerweise Bio. Wo wir auch schon beim Hauptbeweggrund für eine flexitarische Ernährungsform sind – Qualität und Genuss stehen hier im Vordergrund. Flexitarier achten darauf, dass die Produkte so naturbelassen wie möglich, biologisch und so regional wie verfügbar sind. Ein Flexitarier würde vermutlich das Biohuhn aus Österreich neben dem ultrahochverarbeiteten veganen Patty (Burgerlaibchen aus Fleischersatz) aus Übersee bevorzugen. Weil es hier nicht darum geht, um jeden Preis Fleisch zu vermeiden, sondern vorrangig auf die Qualität dessen zu achten. Auch hier gibt es keine Bedenken, was die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen betrifft. Diese Ernährungsform empfehle ich prinzipiell auch für Kinder.


Zusammenfassend haben alle drei Ernährungsformen einen starken Fokus auf pflanzliche Lebensmittel und dahingehend einen enormen Vorteil für die Gesundheit und die Umwelt im Vergleich zu einer fleischlastigen Durchschnittskost der Österreicher. Nun liegt es an euch zu entscheiden, was für euren Alltag und zu eurer Lebensart am besten passt.

Vielleicht habt ihr spezifische Fragen dazu oder Erfahrungsberichte. Erzählt mir gerne, was euch so bewegt.

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