Regionale Lebensmittel fördern den Klimaschutz
Flexitarisch leben Teil 3: Regional kaufen:
In meiner Blogartikelserie zu den 4 Prinzipien einer nachhaltigen Ernährung beschäftigen wir uns heute mit dem Prinzip Nummer 3 – regional kaufen.
Zur Erinnerung – wenn du dich für regionale Produkte entscheidest, stellst du sicher, dass keine langen Transportwege zurückgelegt werden, was sich positiv auf die CO² Bilanz auswirkt. Was du allerdings mit beachten solltest, ist die Saisonalität von Lebensmittel. Gut für das Klima ist, wenn wir das konsumieren, was uns unser Planet gerade schenkt und am besten aus der Region. Das ist im Sommer sehr leicht, wo überall saftige Beeren von den Sträuchern hängen und reife Marillenbäume unsere Landschaft zieren. Aber was tun in der kälteren Jahreszeit, wo das Angebot karger wird und wir auf Paradeiser aus Spanien oder Erdbeeren aus Marokko zurückgreifen müssen?
Und dann stehen wir vielleicht noch vor der Herausforderung uns zwischen bio oder regional entscheiden zu müssen, weil beides nicht verfügbar ist. Ich gebe zu, manche Kaufentscheidungen sind schwierig – auch für mich.
Die 1. Frage, die ich mir immer stelle: Brauche ich diese Heidelbeeren jetzt wirklich? In Anbetracht der Tatsache, dass sie aus Peru kommen und einen sehr weiten Transportweg zurückgelegt haben – lautet meine Antwort NEIN. Hier ist, denke ich, ein Mindshift nötig! Und wieder einmal können wir uns als Beispiel unsere Großeltern hernehmen. Früher wurde das gegessen, was geerntet wurden und es wurde fleißig für den Winter eingelagert und eingekocht. Paradeiser lassen sich wunderbar für die kalte Jahreszeit zu Sugo und Letscho einkochen und behalten sogar wertvolle Vitamine. Wir sind sehr verwöhnt, weil sie uns mittlerweile fast das ganze Jahr zur Verfügung stehen – sogar aus Österreich! Welche Unmengen an Energie dadurch allerdings für die Glashausbeleuchtung und -beheizung aufgebracht werden, willst du nicht wissen!
Die 2. Frage, die sich ebenso lohnt, ist: Wo kommt das Lebensmittel her? Meistens sind kurze Distanzen innerhalb Europas nicht ausschlaggebend, wenn das Produkt über Landweg transportiert wird. Was bei Produkten der Fall ist, die langsam reifen und mehr Zeit für den Transport zur Verfügung steht. Importiert man beispielsweise einen Apfel aus Chile, wird 12-mal mehr Energie verbraucht als bei heimischen-saisonalen Äpfeln, obwohl Äpfel per Schiffsweg transportiert werden. Ganz im Gegensatz zu der Mango aus Peru, die als Flugobst angeliefert wird, weil sie schnell reift und daher noch schneller transportiert werden muss. Nur damit sie bei uns schön reif, aber noch nicht zu reif gekauft werden kann!
Die 3. Frage, die ich mir dann noch stelle: Gibt es das vielleicht in Bio Qualität? Lebensmittel, die aus einem vertrauenswürdigen biologischen Anbau stammen, haben an sich eine geringere CO² Bilanz und brauchen zwei Drittel weniger Energie pro Hektar als solche aus konventioneller Landwirtschaft. Die biologische Landwirtschaft nutzt schonende Praktiken, um Bodendegradation, chemische Düngemittel, Mastanlagen und den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Damit vermeidest du viel Belastung für unsere Erde, wenn du dich für Bio entscheidest.
Im Endeffekt müssen viele Faktoren mit bedacht werden, um eine klare Antwort auf die Frage „bio oder regional“ zu bekommen. Als grobe Regel kannst du dir merken, dass insbesondere bei tierischen Produkten und Getreide biologische Anbauweise und bei Obst und Gemüse saisonale und regionale Produkte die bessere Wahl sind. Wenn du aber die Möglichkeit hast, dann immer: saisonal, regional und bio!
Wenn du dir dennoch unsicher bist, gibt es bereits tolle Apps als Einkaufshilfen, die dir den CO² Fußabdruck deines Lebensmittels berechnen. Denn ich gebe zu, die richtige Kaufentscheidung zu treffen, ist nicht immer leicht!
Im meinem nächsten Blogartikel befasse ich mich mit dem 4. und letzten Kriterium einer nachhaltigen Ernährung, nämlich Lebensmittel retten!
Stay tuned!
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