Klimaschutz durch Lebensmittel retten?

Published On: 31. Juli 2021Categories: Nachhaltigkeit, BlogTags: , , , , 591 words3 min read

Flexitarisch Leben Teil 4: Lebensmittel retten

In meiner Blogartikel Reihe zu den 4 Prinzipien einer nachhaltigen Ernährung beschäftigen wir uns heute mit dem 4. und letzten Prinzip -> Lebensmittel retten.

Warum ist das so essentiell?

Ein Drittel der produzierten Lebensmittel weltweit landen im Müll vom Feld bis zum Teller. Global gesehen entspricht das zirka 1,3 Milliarden Tonnen. Allein in Österreich werden jedes Jahr rund eine Million Tonnen an genießbaren Lebensmittel weggeworfen. Das ist ungefähr die Menge, die die Kärntner Bevölkerung jährlich isst. In Zahlen umgerechnet, um es noch greifbarer für euch zu machen, wirft jeder Haushalt im Durchschnitt 400 – 500 Euro jährlich weg.

Lebensmittelverschwendung ist nicht nur teuer, sondern nimmt auch Einfluss auf unser Klima!

Für Produktion, Transport und Verpackung von Lebensmitteln werden beispielsweise Böden ausgelaugt, Wasser verbraucht und viel CO2 emittiert, nur damit diese dann ungenutzt wieder im Müll landen. Dabei ist Verlust nicht gleich Verlust. Die Ökobilanz einer entsorgten Ananas aus Costa Rica, die mit großem Energieaufwand eingeflogen wurde, ist natürlich deutlich schlechter als jene einer entsorgten Birne aus dem eigenen Garten. Bis ein Kilo Bohnen aus Kenia auf unseren Tellern landet, werden fast fünf Liter Erdöl verbraucht. Am stärksten belastet die Umwelt das Wegwerfen von Fleisch, weil dessen Produktion besonders viele Ressourcen braucht: In einem Kilo Fleisch stecken zwischen sechs und 16 Kilo Futtermittel. Lebensmittelmüll ist eine große Belastung und für 8% aller Treibhausgase in der Atmosphäre verantwortlich.

Was hat das aber nun konkret mit uns zu tun?

Nun ja – viel! Denn die größte Menge an Lebensmittelmüll fällt in privaten Haushalten an. Ganze 35%! Meistens ist das auf Unwissenheit und Missverständnisse rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum zurückzuführen. Unsachgemäße Lagerung von Lebensmittel spielt ebenso eine Rolle. Es ist mir ein persönliches Anliegen darüber zu schreiben, weil es so ein schönes Beispiel dafür ist, wie viel jeder Einzelne von uns tun kann, um Umweltschutz zu betreiben.

Hier ein paar Tipps und Tricks, die sich bei mir bewährt haben:

Bewusst Einkaufen: Im Voraus überlegen, welche Lebensmittel tatsächlich benötigt werden. Bei Großpackungen und Mengenrabatten lieber zweimal nachdenken, ob der Kauf wirklich Sinn macht.

Richtig lagern: Lebensmittel sollten entsprechend den Empfehlungen gelagert werden. Neue Einkäufe werden im Kühl- und Küchenschrank am besten hinten verstaut. Essensreste halten in luftdichten Behältern länger frisch. Paradeiser, Melanzani, Kartoffel, Zwiebel und Knoblauch beispielsweise haben nichts im Kühlschrank verloren.

Haltbarkeit beachten: Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist, können oft noch problemlos konsumiert werden. Mittels riechen, schauen, schmecken könnt ihr den Test machen, ob es wirklich nicht mehr genießbar ist. Die meisten Lebensmittel halten weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus!

Kühlschrank richtig einräumen: Lebensmittel bleiben länger frisch, wenn sie richtig gelagert werden. im Kühlschrank gibt es unterschiedlich Kältezonen. Obst und Gemüse gehören beispielsweise ins Gemüsefach.

Kreativ verwerten: Aus Essensresten können neue Gerichte kreiert werden. Auch überreife Früchte oder altbackenes Brot lassen sich weiterverarbeiten. Viele Reste eignen sich zum Einfrieren und Wiederauftauen.


Und noch eine letzte Empfehlung für die Städter unter euch: Viele Restaurants werfen ihr Essen nicht mehr weg, sondern bieten es günstig zum Selbstabholen an. Die TooGoodToGo App kann dir helfen herauszufinden, was es in deiner Nähe zu retten gibt.

Viel Spaß beim Ausprobieren und hinterlasst mir gerne eure Tipps, um Essen vor dem Müll zu retten –  in den Kommentaren oder auf Facebook oder Instagram.