„Seaspiracy“: Nach dieser Dokumentation isst du keinen Fisch mehr!
Sie ist derzeit unter den Top Klicks auf Netflix in Österreich: Die Dokumentation „Seaspiracy“, die sich mit der größten Bedrohung der Meere beschäftigt. Und nein, es ist nicht die Verschmutzung mit Plastik, sondern die Fischerei.
“Seaspiracy”: Diese Netflix-Doku zeigt was Fischkonsum anrichtet
Diese neue Netflix Doku regt mehr als zum Nachdenken an. Sie deckt Dinge auf, die viele von uns gar nicht wissen und zeigt, welch große Gefahr die Überfischung der Meere für den ganzen Planeten und auch die Menschheit darstellt. Ich fasse euch hier kurz den Inhalt zusammen: „Seaspiracy“ setzt sich mit der industriellen Fischerei auf der ganzen Welt auseinander mit Fokus auf China und Japan aber auch in Europa zum Beispiel Schottland oder Frankreich. Das Konzept der nachhaltigen Fischerei wird dabei in Frage gestellt. Und es wird aufgezeigt, wie das Eingreifen des Menschen zu massiver Umweltzerstörung führt. Von der Verschmutzung der Gewässer durch Plastik und Angelzubehör, zur Schleppnetzfischerei, dem Problem des Beifangs und der gezielten Tötung von Walen, Haien und Delphinen sowie illegale Jagdpraktiken. Die Menschheit ist dabei, die Meeresflora und damit den Planeten zu zerstören.
Die Bilder gehen mitten ins Herz: Und diese Szenen gehen einem danach nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Mir gings zumindest so :-(.
Solltet ihr gedacht haben, dass Plastik wie Strohhalme oder Getränkeflaschen, die größte Bedrohung für die Meere ist, werdet ihr eines Besseren belehrt. Denn noch viel tragischer wirkt sich die Fischerei aus! Einerseits wegen des produzierten Mülls durch weggeworfene Fischfangnetze (machen fast die Hälfte des Mülls im Meer aus) wohingegen Plastikstrohhalme nur 0,03 Prozent verursachen. Andererseits aber auch vor allem wegen der Überfischung. Und gezielte Aquakulturen im Meer lösen das Problem ebenso wenig, wie ich im Film lernen durfte, sondern verschlimmern es nur.
Im Laufe der Dokumentation wird auch aufgezeigt, wie wenig vertrauenswürdig Fischsiegel sind. Denn wie bei allen Zertifikaten können sie zugekauft werden ohne eine Garantie dafür zu bekommen, ob beispielsweise beim Thunfischfang nicht auch Delphine im Netz gelandet sind. Hier verlässt man sich auf die Auskunft des Kapitäns am Fischkutter. Selbst die Organisation „Dolphin Safe“ bestätigt das und Greenpeace hat diese Siegel ebenso für wenig vertrauenswürdig eingestuft.
Kontrovers wäre hier die richtige Antwort. Während einige Organisationen von der Dokumentation begeistert sind, werfen andere den Machern vor, Zusammenhänge falsch aufzuzeigen. Der WWF kommentiert beispielsweise die Doku wie folgt: „Der Netflix Film Seaspiracy stellt die richtigen Fragen – nur bei den Antworten bin ich nicht ganz einverstanden.“ Dennoch erreicht der Film was er erreichen soll. Und zwar uns wachzurütteln. Denn Fakt ist: Wir Menschen gefährden unseren Planeten und es ist dringend Zeit zu handeln.
Keiner kann alles aber jeder kann etwas tun! Ich für mich habe beschlossen, keine Meeresfische mir zu essen. Mit dieser Aussage schließe ich meinen Blogartikel ab und hoffe, euch zum Anschauen angeregt zu haben.